Atom (Glossareintrag)

Nach der Wortbedeutung sind Atome die kleinsten, unzerlegbaren Bestandteile der Materie (griech. ἄτομος, „das Unteilbare“). Seit Newton wurden die Atome als klassische Korpuskeln betrachtet, die den Gesetzen der klassischen Physik gehorchen. Ob es sie gibt, war lange umstritten. Als die Atome um 1900 in die Reichweite physikalischer Experimente rückten, stellte sich heraus, dass sie weder unteilbar sind noch sich wie klassische makroskopische Körper verhalten. Nach heutiger Auffassung ist ein Atom der kleinste Bestandteil eines chemischen Elements. Die Physik des 20. Jahrhunderts hat gezeigt, dass Atome eine komplexe innere Struktur besitzen und keine klassischen Korpuskeln sind, sondern Quanteneigenschaften haben.

Brigitte Falkenburg

(Zitiervorschlag: Falkenburg, Brigitte 2012: Atom [Version 1.0]. In: Kirchhoff, Thomas (Redaktion): Glossar naturphilosophischer Grundbegriffe. www.naturphilosophie.org.) Copyright bei der Autorin.

Basisliteratur

  1. Bohr, Niels 1958: Atomphysik und menschliche Erkenntnis. Vieweg, Braunschweig.
  2. Falkenburg, Brigitte 2012: Was sind subatomare Teilchen? In: Esfeld, Michael (Hg.): Philosophie der Physik. Suhrkamp, Berlin: 158-284.
  3. Heisenberg, Werner 1969: Der Teil und das Ganze. Gespräche im Umkreis der Atomphysik. Piper, München. Nachdruck: 2001.
  4. Lasswitz, Kurd 1890: Geschichte der Atomistik vom Mittelalter bis Newton. Voss, Hamburg. Nachdruck: Olms, Paderborn 1984.
  5. Lucretius Carus, Titus [Lukrez] circa 55 v. Chr.: De rerum natura/Welt aus Atomen. Lat./Dt. Reclam, Stuttgart 1986. In: Von der Natur. Hrsg. und übers. von Hermann Diels. Mit einer Einführung und Erläuterungen von Ernst Günther Schmidt und einem Gleitwort von Albert Einstein. Artemis & Winkler, München 1993.
  6. Stöckler, Manfred 2012: Demokrits Erben. Der Atomismus zwischen Philosophie und Physik. In: Esfeld, Michael (Hg.): Philosophie der Physik. Suhrkamp, Berlin: 137-157.

Zur ausführlichen Beschreibung und Liste mit weiterführender Literatur.